Seit 2019 führe ich mein erstes eigenes Unternehmen und jongliere dabei mit zahlreichen Aufgaben und Projekten – ganz ohne Angestellte. Mittlerweile leite ich zwei Unternehmen parallel und konnte meine Erfahrungen und Strategien kontinuierlich verfeinern, um effizient und nachhaltig zu wachsen.
Eine klare Business-Roadmap hat mir geholfen, meine Planung und Organisation zu optimieren und mein Unternehmen ohne bezahlte Werbung erfolgreich und nachhaltig wachsen zu lassen.
In diesem Leitfaden erkläre ich, was eine Business-Roadmap ist, wie sie sich von einem Businessplan unterscheidet und warum Solopreneure unbedingt eine benötigen.
Zudem stelle ich dir die sieben Schritte vor, die ich genutzt habe, um meine eigene Business-Roadmap zu erstellen und erfolgreich umzusetzen.
Ohne weitere Umschweife, lass uns loslegen.
Was ist eine Business-Roadmap?
Eine Business-Roadmap ist ein umfassender Plan, der Solopreneuren hilft, ihr Ziel innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zu visualisieren. Sie ermöglicht es dir, das große Ganze zu sehen und es in kleinere Schritte aufzuteilen. Mit Zielen, Projekten und Zeitplänen an einem Ort wird es leichter, deinen Fortschritt zu verfolgen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Business-Roadmap und einem Businessplan?
Diese Frage wird mir oft von angehenden Solopreneuren gestellt.
Beide – Roadmap und Plan – sind entscheidend für deinen Erfolg, dienen jedoch unterschiedlichen Zwecken.
Eine Business-Roadmap definiert die Reise, die du unternimmst, um die Ziele deines Unternehmens zu erreichen. Stell dir vor, du planst eine einwöchige Autoreise mit Freunden. Bevor ihr losfahrt, erstellt ihr eine Roadmap mit den Zwischenstopps, den Pausen und den spezifischen Routen.
Eine Business-Roadmap ist vergleichbar: Sie hilft dir, deinen Weg zum Erfolg effektiv zu planen.
Ein Businessplan hingegen ist ein Dokument, das alle Details über dein Unternehmen enthält. Dazu gehören:
- Finanzen
- Betriebsdetails
- Marketingstrategien
- Einnahmequellen
- Zielgruppen
- Unternehmensmission und -ziel
- Stakeholder und Investoren (falls vorhanden)
- Wettbewerbsvorteile
Kurz gesagt:
Deine Business-Roadmap ist eine übergeordnete Strategie, die die wichtigsten Schritte und Meilensteine (mit Zeitplänen) darlegt, die du zur Erreichung deiner Geschäftsziele umsetzen willst.
Dein Businessplan ist hingegen ein detailliertes Dokument, das wesentliche Informationen und Strategien für den Betrieb deines Unternehmens umfasst.
Welche Arten von Business-Roadmaps gibt es?
Es gibt viele verschiedene Arten von Roadmaps, aber hier sind einige der gebräuchlichsten:
- Strategische Roadmap: Definiert die langfristige Vision und Ziele des Unternehmens und legt den
Schwerpunkt auf das große Ganze und die gewünschte Richtung.
- Projekt-Roadmap: Enthält die Schritte, Aufgaben und Zeitpläne für die Durchführung eines
bestimmten Projekts. Sie visualisiert wichtige Meilensteine und Liefergegenstände.
- Produkt-Roadmap: Spezifisch für ein Produkt oder eine Dienstleistung. Sie zeigt Funktionen,
Verbesserungen und Zeitpläne für die Entwicklung und Veröffentlichung.
- Marketing-Roadmap: Fokussiert auf die Marketinginitiativen und -strategien des Unternehmens,
einschließlich Aktivitäten wie Social-Media- und Werbekampagnen.
- Technologie-Roadmap: Stellt die technologischen Upgrades und Innovationen dar, die zur
Unterstützung der Unternehmensziele erforderlich sind.
Je nach Bedarf nutzen Unternehmen unterschiedliche Roadmap-Typen.
Auf meinem Weg als Solopreneur habe ich mich hauptsächlich auf eine strategische Roadmap verlassen, die ich bei Bedarf um Marketing-, Projekt- und produktbezogene Aspekte ergänzt habe.
Mit dem Wachstum meines Unternehmens könnte ich zusätzliche Roadmaps erstellen, um neue Ziele zu erreichen.
Wie erstellt man eine Business-Roadmap?
Die Erstellung einer Business-Roadmap erfolgt in 7 Schritten:
1. Ein Problem identifizieren und eine Lösung entwickeln
2. Kurz- und langfristige Geschäftsziele definieren
3. Ziele in machbare Schritte unterteilen
4. Aufgaben zur Erreichung von Meilensteinen skizzieren
5. Realistische Zeitpläne festlegen
6. Die Roadmap visualisieren
7. Roadmap regelmäßig überprüfen und anpassen.
Lass uns jeden Schritt im Detail betrachten.
1. Ein Problem identifizieren und eine Lösung entwickeln
Ein Unternehmen entsteht oft aus der Lösung eines Problems, das eine bestimmte Zielgruppe hat.
Falls dir kein Problem einfällt, das du lösen könntest, überlege, welche Hindernisse du in deinem Leben selbst erlebt hast.
Womit hattest du letztes Jahr ein Problem? Wie hast du es gelöst?
Oder erinnere dich an ein Problem, das jemand dir gegenüber erwähnt hat.
Beispiel: Vielleicht hast du für ein Startup gearbeitet, das seine Content-Marketing-Strategie verbessern wollte. Sie haben dich beauftragt, Inhalte zu erstellen.
Hier liegt ein Problem (Verbesserung der Content-Marketing-Strategie) und eine Lösung (Content-Erstellung) vor – bereit, deine Business-Roadmap zu entwickeln.
2. Kurz- und langfristige Geschäftsziele definieren
Mach dir klar, was du erreichen möchtest:
Was ist die Vision deines Unternehmens?
Angenommen, du willst deinen Vollzeitjob kündigen und als freiberuflicher Texter arbeiten.
Mögliche kurzfristige Ziele könnten sein:
- Dein LinkedIn-Profil optimieren
- Eine Online-Personenmarke aufbauen
- 3-4 regelmäßige Kunden gewinnen
- 3 Referenzen als Testimonials sammeln
- Social Media-Konten für bessere Sichtbarkeit einrichten
Langfristige Ziele könnten große Geschäftsmöglichkeiten umfassen:
- Schreibarbeit outsourcen
- 1-zu-1-Coachings anbieten
- Neue Produkte entwickeln
- Eine Agentur gründen
- Ein Online-Kurs verkaufen
3. Ziele in überschaubare Schritte unterteilen
Sobald du deine Ziele identifiziert hast, zerlege sie in kleinere, machbare Schritte. Diese sind wie Zwischenstationen auf deinem Weg.
Ein kurzfristiger Meilenstein könnte z. B. sein, einen Monat lang täglich wertvolle Inhalte zu veröffentlichen, um deine Expertise zu zeigen.
4. Aufgaben zur Erreichung der Meilensteine festlegen
Jeder hat Ziele, aber nicht jeder hat einen konkreten Plan, sie zu erreichen.
Definiere die Aufgaben, die du für jeden Meilenstein erledigen musst.
Freiberufliche Schreibaktivitäten könnten beinhalten:
- Dein Fachgebiet definieren
- Erste Kunden sichern
- Landingpage erstellen
- Zielgruppe recherchieren
- Pitches an potenzielle Kunden senden
- Deine Dienste auf Social Media vermarkten
5. Realistische Zeitpläne für Aktivitäten setzen
Viele Solopreneure scheitern an der Umsetzung, weil sie sich keine klaren Fristen setzen.
Ich habe gelernt, dass es meine Produktivität enorm steigert, mir praktische Deadlines zu setzen.
6. Die Roadmap visualisieren
Ziele, Meilensteine und Zeitpläne sind ein guter Start. Ohne visuelle Darstellung ist es jedoch schwierig, langfristig auf Kurs zu bleiben.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deine Roadmap zu visualisieren:
- Ein Projektmanagement-Tool nutzen
- Eine Zeitleiste schreiben
- Ein Flussdiagramm erstellen
Ich nutze Notion, das ich sowohl am Handy als auch am Laptop jederzeit abrufen kann.
7. Die Roadmap überprüfen und anpassen
Eine Business-Roadmap ist mehr als nur Planung und Ausführung – sie erfordert auch strategisches Denken.
Das Leben bringt unvorhergesehene Änderungen mit sich, und du musst möglicherweise Ziele, Meilensteine oder Aktivitäten anpassen.
Denke daran, dass deine Roadmap ein flexibles Werkzeug ist, das sich mit deinem Geschäft weiterentwickeln kann.
Deine Business-Roadmap umsetzen
Es gibt keine richtige oder falsche Art, deine Roadmap umzusetzen.
Notion hat mir geholfen, meine Ziele und Projekte ordentlich nach Status zu organisieren:
- In Bearbeitung
- Noch nicht begonnen
- Zukünftige Projekte
- Abgeschlossen
Am Ende jedes Jahres reflektiere ich meinen Fortschritt und mache konkrete Ziele für das kommende Jahr.
Mit einer klaren Business-Roadmap hast du ein starkes Fundament, um deine Träume als Kleinunternehmer zu verwirklichen.
Jeder kleine Schritt führt dich zu etwas Größerem, solange du dranbleibst.